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Die STELLA*20 Jury sowie die Jugendjury haben entschieden!
Wir gratulieren allen Preisträger*innen zu den gewonnenen STELLAS*20.
Bis einer heult, material für die nächste schicht/TURBOtheater, Villach, Kärnten 4+
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt!“
(Schiller)
Ein Stück bei dem man spürt, dass es die Signatur aller Beteiligter trägt, Teamwork der drei Künstler*innen – in einem Guß.
Ein Stück das Menschen, von den Jüngsten bis zu den Erwachsenen gleichermaßen in seinen Bann zieht, ohne sich dafür großer Effekte zu bedienen.
Ein Stück mit bestechendem formalen Konzept, voller Perfektionismus ohne in Perfektion zu ersticken, das mit Leichtigkeit die Absurditäten zwischenmenschlicher Handlungen und Motivationen auf den Tisch legt. Der Homo Ludens in seinem Element!
Ein Stück, mutig, nie aggressiv, mit Zerstörung arbeitend und dennoch aufbauend. Und es wertet nicht, weder die Destruktion, noch die neuen Ideen, es lässt das Sichtbare unkommentiert geschehen.
Ein Stück – jetzt müssen wir noch ein Superlativ benützen – das ein großartiges Zusammenspiel von Schauspiel, Körper, Musik und Material ist.
Wir haben so Vieles mitgenommen – wir finden den Titel „Herausragende Produktion für Kinder„ mehr als verdient.
Der Stella 2020 in dieser Kategorie geht an „Bis einer heult“ an das gesamte Team Jana Thomaschütz, Martin Geisler, und Stefan Ebner, das Turbo Theater Villach.
Die Nominierten in der Kategorie Herausragende Produktion für Kinder:
Acht Fenster, Arge spleen*Graz, Steiermark 15+
Wie gerne hätte James Stewart den Gesprächen hinter den Fenstern im Hof zugehört. Hier kriegen wir diese Möglichkeit und können uns sogar aussuchen, welches intime Gespräch hinter welchem Fenster uns mehr animiert zu lauschen.
Eine gefinkelte Einladung zum Voyeurismus, die uns auf die falsche Fährte führt. Uns in Sicherheit wiegt hier diejenigen zu sein, die die Kontrolle haben.
Das Spiel dreht sich. Plötzlich sind es wir, die im Fokus stehen. Eine Performance die uns inne halten lässt, den Spiegel vorhält, wie öffentlich wir als Privatpersonen tatsächlich sind und uns freiwillig dazu machen.
Eine Performance in und mit dem öffentlichen Raum, die auch mit der Legalität der Digitalisierung spielt.
Eine Performance die mit theatralen Mitteln aufzeigt, wie privat das Öffentliche ist und wie öffentlich wir selbst das Private machen. Schreddern ist auch hier möglich.
Eine Performance die sich mit jedem einzelnen Zuschauer und jeder Zuschauerin beschäftigt – hinterrücks und überraschend.
Wie Eric Schmidt, Manager bei Google, sagt:
Wir wissen wo du bist
Wir wissen wo du warst
Wir wissen mehr oder weniger worüber du nachdenkst
Für dieses überzeugende Konzept geht der STELLA 2020 in der Kategorie „Herausragende Produktion für Jugendliche“ an die Performance „Acht Fenster“, spleen*Graz.
Die Nominierten in der Kategorie Herausragende Produktion für Kinder:
Ida Golda für ihre darstellerische Leistung in Wenn ich groß bin will ich fraulenzen, Dschungel Wien, Wien
Ein Schauspieler – eine Schauspielerin – ist ein Mensch, dem es gelungen ist die Kindheit in die Tasche zu stecken und sie bis an sein – ihr – Lebensende darin aufzubewahren.
(Max Reinhardt)
Sie kommt auf die Bühne und man ist bei ihr zuhause. Sie ist ein Kind, ohne ein Kind zu spielen und überzeugt durch ihre aufrichtige Darstellung.
Gleichermaßen erinnert sie das erwachsene Publikum daran, wie es ist ein Kind zu sein.
Sie spielt mit dem poetischen Text mit einer Leichtigkeit und Freude die ansteckend ist.
Sie nimmt uns mit auf eine Reise von Angst, über Erwartungen, Überwindungen, Hoffnungen bis hin zu Mut und wir fühlen jede Sekunde mit ihr mit.
Wir freuen uns den STELLA 2020 in der Kategorie „Herausragende darstellerische Leistung“ an Ida Golda für ihr authentisches, virtuoses Spiel in „Wenn ich groß bin will ich frau*lenzen“, Dschungel Wien, zu überreichen.
Die Nominierten in der Kategorie Herausragende darstellerische Leistung:
Mira König für Bühne und Kostüm in Vevi, Vorarlberger Landestheater, Bregenz, Vorarlberg
Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln.
Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können.
(Pablo Picasso)
Ihr durchkomponiertes Bühnenkonzept bietet sowohl reichlich Raum für die Fantasie des Publikums wie für das Spiel der Darsteller*innen.
Das Grafische wird plötzlich magisch.
Durch Tiermasken und Kugeln, Falltüren und eine Leiter die bis zum Himmel ragt, macht sie die Gedankenwelt der Hauptfigur greifbar.
Die Künstlerin schafft mir ihrem Bühnenbild, mir ihren klaren Linien und Formen, eine Poesie die uns durch viele Welten führt.
Der STELLA 2020 in der Kategorie „Herausragende Ausstattung“ geht an Mira König für „Vevi“, Landestheater Vorarlberg.
Die Nominierten in der Kategorie Herausragende Ausstattung:
Yorgos Pervolarakis für die Musik in IDIOTen – die welt steht kopf, TATU Theater, Salzburg
Information ist nicht Wissen
Wissen ist nicht Weisheit
Weisheit ist nicht Wahrheit
Wahrheit ist nicht Schönheit
Schönheit ist nicht Liebe
Liebe ist nicht Musik
Musik ist das Beste
(Frank Zappa)
Er ist mehr als Musik.
Er ist ein Teil von dem Geschehen.
Mit seinem Mitspiel, mit seinem Zwischenspiel.
Der Musiker, nonverbal und virtuos, wird zum Darsteller, zum Begleiter, zum Philosophen.
Er dirigiert das Stück und das Publikum mit seinen Kompositionen und Interpretationen durch 2 Jahrhunderte.
Die Jury freut sich den STELLA 2020 in der Kategorie „Herausragende Musik“ an Yorgos Pervolarakis für seine Musik in „Idioten – die Welt steht Kopf“, Tatu Theater Salzburg, zu überreichen.
Die Nominierten in der Kategorie Herausragende Musik:
Die Gewinner*innen der STELLA*20 Jugendjury:
Orpheus, Theater des Kindes, Linz, Oberösterreich 9+
Zucht, Theater am Ortweinplatz in Koproduktion mit dem Theaterland Steiermark, Graz, Steiermark 16+
Sonderpreis des Vorstands der ASSITEJ Austria 2020 geht an:
Das Planetenpartyprinzip
Mit dem Planetenpartyprinzip geht der Sonderpreis des Vorstands heuer zum ersten Mal an ein Kollektiv. Ein Performancekollektiv, das seit seiner Gründung gezeigt hat, wie man innovative Kunst lebt und gleichzeitig mit viel Humor an gesellschaftlichen Systemen und Fragen rüttelt. Das Planetenpartyprinzip zeigt wie grenzüberschreitend Gegenwartskunst sein kann. Die Frage: „Ist das denn überhaupt Theater?“ lässt ihre Arbeitsweise überhaupt nicht zu, da die Struktur ihrer Kunst so klug gestrickt ist, dass man als Besucher*in / Zuseher*
in / Publikum sich immer bewusst vor Augen hält: man ist hier in einem ganz eigenen Universum. Dieses PPP-Universum hebt Grenzen zwischen Generationen, Künsten und Konventionen auf. Ausgezeichnet werden sie auch, da sie neben ihrer eigenen und neu geschaffenen Ästhetik, ihre Besonderheit auch digital transformieren konnten. Das Planetenpartyprinzip war schon im digitalen Spielformat, da gab es noch keine Förderung dafür. Wir wollen mit dem Preis zudem ein Zeichen setzen, dass kollektive Kunst wegweisend für
das Theater ist. Und wir freuen uns unglaublich mit dem Planetenpartyprinzip Menschen in dieser Kunstform zu stärken, die sich trotz aller Hindernisse und Hürden für die Kunst und die Gesellschaft einsetzen. Wir freuen uns, auf all das, was noch kommt, und gratulieren zum Sonderpreis des Vorstands der ASSITEJ Austria.