Die
Preisträger*innen 2014

Die Preisträger des STELLA14 stehen fest!

Ein erfolgreicher STELLA14-Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum in Tirol ging heute Abend mit der feierlichen Preisverleihung in den Kammerspielen des Tiroler Landestheaters unter Anwesenheit österreichweiter Gäste aus Politik und Kultur zuende. Auslastungen von über 95% und begeistertes Feedback seitens des jungen Publikums und Festival-Fachbesuchern aus ganz Österreich sprechen für sich. 

Die nationale Jury, bestehend aus Dorit Ehlers (Salzburg), Holger Schober (Wien) und Verena Kiegerl vergab die Preise in den drei Nebenkategorien wie folgt:

HERAUSRAGENDE MUSIK

Jelena Popržan für die Musik in „Warum das Kind in der Polenta kocht“ / makemake produktionen, Wien

„Der Preis geht an eine Künstlerin, die es schafft, einen Theaterabend sowohl musikalisch als auch darstellerisch zu tragen. Vielfältig in ihren Ausdrucksformen, originell in ihren Mitteln trägt sie den Abend mit Temperament, beeindruckender Präsenz und immer wieder aufblitzendem Witz. Sie ist dadurch eine dem Text ebenbürtige Erzählerin der Handlung und verdichtet und verknüpft so sämtliche Erzählebenen miteinander. So gibt sie jeder Szene ihre charakteristische Klangfarbe, ohne sich jemals in den Vordergrund zu spielen.“

HERAUSRAGENDE AUSSTATTUNG

Birgit Kellner und Christian Schlechter für Licht- und Raumkonzept in „Supernova“ / makemake produktionen & SZENE BUNTE WÄHNE, Wien/NÖ

„Der Preis geht an zwei Künstler, die es mit einfachsten Mitteln schaffen, vorhandene Orte neu und spannend in Szene zu setzen und in ein neues Licht zu tauchen. Mit Erfindungsreichtum und ohne dabei künstlich zu wirken, nehmen sie das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise, die subtil die beklemmende Grundatmosphäre des Stoffes unterstützt und die Isolierung der Hauptfiguren für den Zuschauer spürbar und erlebbar macht. Sie schaffen damit für das bewegte Publikum einen wahren Horrortrip durch mysteriöse Landschaften und die eigene Seele.“

HERAUSRAGENDE DARSTELLERISCHE LEISTUNG

Das DSCHUNGEL-WIEN-Tanzensemble Steffi Jöris, Maartje Pasman und Rino Indrawan Indiono für die Produktionen “Mein kleines Meer”, “Spiegelspiele”, „Rino im Bus“ “Steffis Weihnachten” / DSCHUNGEL WIEN, Wien

„Der Preis geht an jemanden, der durch seine Vielseitigkeit, seine unbändige Energie und Spritzigkeit, durch seine Direktheit und Authentizität und seinen souveränen Umgang mit dem Publikum besticht. Das trifft sicher auf alle Nominierten in dieser Kategorie zu, aber bei den Preisträgern hier gibt es alle diese Fähigkeiten gleich in dreifacher Ausfertigung. Mit ihrer Leidenschaft und ihrer unstillbaren Lust, neue Stile und Ideen zu erforschen, erfinden sich die Preisträger immer wieder neu. Sie deklinieren nicht einen einmal gefundenen Stil immer wieder durch, sondern sie sind offen für alle möglichen Einfälle und werfen dabei all ihre Diversität in die Waagschale, um zu einem homogenen Ensemble zusammen zu wachsen, das mit seiner Natürlichkeit, seinem Humor und seinem unwiderstehlichen Charme dem jungen Publikum den Tanz als etwas völlig Selbstverständliches vermittelt.“

Die internationale Jury, bestehend aus Lydia Grün (Deutschland), Leo Vukelić (Kroatien) und Roman Weishaupt (Schweiz) vergaben die Preise in den beiden Hauptkategorien, deren Nominierungen im Rahmen des Festivals präsentiert wurden, wie folgt:

HERAUSRAGENDE PRODUKTION FÜR KINDER

Heidi / Theater des Kindes, Linz, Oberösterreich

„Brennende Fragen, die Kinder und Familien heute bewegen.
Der Wille, gute Geschichten zu erzählen und künstlerisch zeitgemäß auf die Bühne zu bringen.

Das zeichnet alle Nominierten in der Kategorie „Herausragende Produktion für Kinder“ aus. Sie zeigen: Gutes Handwerk ist im Kindertheater unabdingbar:

–        –  Eine Geschichte wird mit einer klaren Message auf den Punkt gebracht – ohne den Zeigefinger zu heben.

–        –  Sie hat einen klaren dramaturgischen Faden und eine starke Regie, die ein gutes Gespür für Timing und Dynamik mitbringt.

–        –  Die Darstellung ermöglicht die Identifikation mit den Figuren und löst Empathie beim Zuschauer aus.

Klassische Stoffe und zeitlose Themen werden aus einer heutigen Perspektive erzählt. Sie erfahren eine zeitgenössische Interpretation durch intelligente und sensible Autoren- und Regiearbeit. Verschiedene Theatergenres werden in den Dienst der Geschichte gestellt; erzählt von sehr präziser, nachvollziehbarer und mitreißender Schauspielkunst.  

Der Preisträger-Produktion gelingt es, dass sich der Zuschauer mit der Hauptfigur verbunden fühlt: bei der Suche nach Geborgenheit, im Wunsch nach Teil-Sein einer sozialen Gemeinschaft, in der Sehnsucht nach Heimat.

Jedes Kind braucht einen eigenen Platz in dieser Welt – genauso wie alle Erwachsenen.“

HERAUSRAGENDE PRODUKTION FÜR JUGENDLICHE

Moby Dick“ / Theaterfabrik Weiz, Steiermark

„Springt der Funke über?
Wenn Jugendliche für Jugendliche spielen? Wenn Schauspieler für junge Erwachsene spielen?

Ich als Zuschauer nehme darauf keine Rücksicht. Denn ich will…

–        –  …intensives und unmittelbares Spiel.

–        –  Ich will Themen, die mich angehen.

–        –  Ich will ernst genommen werden.

Gutes Jugendtheater braucht dafür Professionalität. Ob auf oder hinter der Bühne: Alle Nominierten in der Kategorie „Herausragende Produktion für Jugendliche“ zeugen von hoher professioneller Theaterfertigkeit. Sie bestechen durch eine intensive ästhetische und inhaltliche Auseinandersetzung.

Die Preisträger-Produktion ragt durch eine eigenständige und archaische Interpretation eines klassischen Stoffes heraus. Die Darsteller beherrschen die gesamte Bühne und „besetzen“ den leeren Raum im wahrsten Sinne des Wortes, ohne Berührungsängste. Sie produzieren und provozieren durch hundertprozentige Bühnenpräsenz starke Bilder, die unterschiedlichste Assoziationen beim Zuschauer auslösen. Die Darsteller legen ihre eigene Haltung zum Stoff schonungslos offen. Die Dringlichkeit der Thematik wird durch das rohe und unmittelbare Spiel sicht- und spürbar.

Kapitel für Kapitel entschlüsselt sich der wahre Kern: Der Zuschauer wird Zeuge der Darstellung einer fundamentalistischen Radikalisierung, die jetzt und heute höchste Brisanz enthält. „