STELLA
DARSTELLENDER.
KUNST.
PREIS.

2018

STELLA18 St. Pölten 

Der STELLA findet heuer in adaptierter Form statt. Anstelle eines Wettbewerbs wird ein Showing der Gewinnerproduktionen in den Kategorien „Herausragende Produktion für Kinder“ und „Herausragende Produktion für Jugendliche“ stattfinden (Sollte eine dieser Produktionen nicht spielen können, wird eine_r der Gewinner_innen der anderen Kategorien gezeigt, die Empfehlung obliegt der Jury.). Im Rahmen des „Spot on Niederösterreich“ werden drei ausgewählte niederösterreichische Produktionen gezeigt.  Die Preisträger_innen werden durch die nationale Jury bestimmt. Die beiden Gewinner-Produktionen, die am Festival gezeigt werden, werden aufgrund dieser Adaption bereits Ende des Sommers mit Bekanntgabe des Festivalprogramms offiziell. Die Gewinner_innen der Kategorien „Herausragende darstellerische Leistung“, „Herausragende Musik“ und „Herausragende Ausstattung“ werden erst im Rahmen der Preisverleihung bekanntgegeben.

Diese Vorgehensweise stellt in einem wesentlichen Sinne eine Verbesserung der vorangegangenen Modalität des Wettbewerbs dar: Bisher war es für die nominierten Produktionen Voraussetzung, am Festival spielen zu können, um als Gewinner überhaupt in Betracht gezogen werden zu können. Diese Vorgangsweise führte vereinzelt dazu, dass nominierte Produktionen bedauerlicher Weise vom Preis ausgeschlossen waren, da sie aus personellen, terminlichen oder technischen Gründen nicht beim STELLA aufführbar waren. Diese Modalität soll sich ändern, um die Voraussetzungen für den Erhalt des STELLA-Preises für alle gleich zu gestalten.
Um den Fokus verstärkt auf internationalen Austausch zu lenken, wird internationalen Produzent_innen und Programmverantwortlichen der Aufenthalt am Festival ermöglicht, sowie im Rahmenprogramm ein Schwerpunkt auf internationalen Austausch gelegt. Erstmals wird auch eine internationale Produktion am Festival zu Gast sein.

Die Ehrung der herausragenden Leistungen in fünf Kategorien des STELLA-Preises bleibt unverändert. Als Abschluss des STELLA18-Festivals steht als Höhepunkt am Samstag, 20. Oktober um 20:00 Uhr die Preisverleihung und eine Feier im Landestheater Niederösterreich!

Der STELLA ist ein Netz, das wir seit einem Jahrzehnt erfolgreich spannen: zwischen Publikum und Bühne, zwischen Theaterinstitutionen über Bundesländergrenzen hinweg, zwischen Ästhetiken und Inhalten, zwischen Kunst und Vermittlung, zwischen Ost und West, Nord und Süd.

Pressemappe STELLA18

Pressefotos STELLA18

Fotos Preisverleihung STELLA18

Für die Reservierung von Pressekarten und -anfragen steht Ihnen Agnes Zenker unter a.zenker@assitej.at oder +43 650 5551080 gerne zur Verfügung.

Alle Informationen zu STELLA-Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum: Jury, Preiskategorien, Auswahlverfahren etc. 2017/18

Die Jury:

Bernadette Abendstein besuchte die Schauspielschule des Tiroler Landestheaters, studierte internationale Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Kunstgeschichte und Vergleichende Literaturwissenschaften in Innsbruck und Graz und besuchte das Konservatorium der Stadt Wien bei Prof. Elfriede Ott. Sie ist Mitbegründerin und Gesamtorganisatorin des SteudlTenn Theaterfestivals in Uderns und setzt seit dessen Gründung 2011 auf Kinder und Jugendliche als essentielle Zielgruppe. Als Schauspielerin stand sie für die Kinderstücke Pünktchen und Anton im Theater der Jugend in Wien und mit Wie hoch ist Oben? und Nelson im SteudlTenn auf der Bühne. Den Verein ‚Kultur wächst nach!“ leitet sie als Obfrau.

Stefan Ebner – Freischaffender Theatermacher im Kinder-, Jugend- und Erwachsenentheater. Studierte nach der HTL für Forstwirtschaft Bruck/Mur und seiner Tätigkeit als Förster Angewandte Betriebswirtschaft und Germanistik in Klagenfurt (beides ohne Abschluss). Als Autor, Regisseur und Performer u.a. tätig für neuebuehnevillach, klagenfurter ensemble, Theater Rakete und vor allem TURBOtheater Villach, einem ganzjährigen Jugendtheater in Villach, das er 2013 gegründet hat und dessen Künstlerischer Leiter er seither ist (Schwerpunkte: Theaterwerkstätten, Klassenzimmerstücke, Performances). Laufend auch in Schulen und Sozialeinrichtungen mit diversen Theaterwerkstätten tätig.

Sara Schausberger wurde 1983 in Wien geboren. Sie war von 1994 bis 2002 Jurymitglied der Jury der Jungen Leser am Literaturhaus und hat in Wien Germanistik studiert. 2008 war sie Preisträgerin des Dramtiker-Preises der Akademie Graz für ihr Stück "schweigen". Seit 2010 ist sie Theaterkritikerin bei der Stadtzeitung Falter.

Elisabeth Pöcksteiner studierte Musik- und Bewegungspädagogik und Kulturmanagement in Wien, sowie Choreography in Dartington, UK. Für das Tonkünstler-Orchester und Grafenegg leitete sie bis 2012 den Bereich Musikvermittlung. Weiters war sie am Festspielhaus St. Pölten, für die Wiener Taschenoper, die Wiener Symphoniker, u.a. für Tanz- und Musikvermittlungsprojekte engagiert. 2012 erhielt sie für ihre Arbeit als Tanzpädagogin den bundesdeutschen Preis „Kinder zum Olymp“. Nach zwei Kinderkarenzen ist sie seit Herbst 2017 im Bereich Tanz- und Musikvermittlung für das Musikschulmanagement NÖ tätig.

 

 

 

DIE
PREISTRÄGER*INNEN 2018

Herausragende Ausstattung

  • Carola Volles für die Ausstattung in Wunderland!, Landestheater Linz/Junges Theater, Oberösterreich

Die Ausstattung der drei nominierten Produktionen entführen allesamt in phantastische Welten und scheinen Träumen vom Spielen entsprungen. Alle drei arbeiten mit einfachen Mitteln und Materialien, die, in der verwendeten Fülle und Stringenz, jedoch neue Welten für das Publikum öffnen.

Da gibt es immer neue kleine Bühnenbilder und Requisiten, die immer schon da, jedoch bisher versteckt waren. Dort findet man sich in einer Westernwelt par excellence, die durch die Ausleuchtung real und fühlbar wird. Und schlussendlich ist das Bühnenbild Programm, und man darf selbst enscheiden, welchen der liebevoll und unterschiedlich gestalteten Räume man als nächstes sinnlich erleben und erfahren möchte.

Die von der Jury ausgezeichnete Ausstattung animiert zu Spiel und Fantasiereisen. Man staunt über so effektvoll umgesetzte Zauberei und wird von den immer neuen kleinen Bühnenbildern, Requisiten und Kostümen die unerwartet zum Vorschein kommen, überrascht. Altbekanntes wird innovativ neu erfunden, Schattenspiele und Umzugskartons beschenken uns und Alice mit einem fantastischen Wunderland. Carola Volles hat dieses für das Landestheater Linz geschaffen.

Der STELLA18 für herausragende Ausstattung geht an Carola Volles für „Wunderland!“.

Herausragende Musik

  • Clara Luzia (Clara Priemer-Humpel & Catharina Priemer-Humpel) für die Musik in Von den wilden Frauenmakemake produktionen, Wien

Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses, spricht davon, Exzellenz zu teilen. Er spricht davon, die Tradition in der Musik zu leben, indem man sich die Freiheit der Zeit nimmt und den Kern immer neu betrachtet.

Beides, Exzellenz mit dem jungen Publikum zu teilen und sich die Freiheit der Zeit zu nehmen, gelingt den drei Nominierten in der Kategorie „Herausragende Musik“ ohne jeden Zweifel hervorragend.

Da werden auf den ersten Blick sich einander fremde Stilrichtungen virtuos kombiniert, dort nimmt ein witzig gearbeiteter Zitate-Reigen Entwicklungen der Geschichte vorweg und schlussendlich kommt man den Ohrwürmern zeitgenössischer Oper, musiziert von Kindern für Kinder, nicht aus. Alle drei so unterschiedlichen Musikrichtungen – Alternativ, Neue Volksmusik, Klassik, Zeitgenössische Oper – zeigen die Breite der Zugänge.

Die von der Jury ausgezeichnete Musik berührt das Publikum intensiv und hat innerhalb der Inszenierung großes eigenständiges Gewicht. Sie ist ästhetisch, mystisch, spielt virtuos mit Assoziations-Ketten zwischen traditionsreichen inneren Bildern und sehr heutigen seelischen Empfindungen. Sie teilt Exzellenz in Komposition und Aufführung.

Der STELLA18 für herausragende Musik geht an Clara Luzia für die Musik in „Von den wilden Frauen“.

Herausragende darstellerische Leistung

  • Klaus Huhle für seine darstellerische Leistung als Parzival in ParzivalPlaisiranstalt, Wien, und als Merlin in König ArtusNext Liberty, Steiermark

Es gab in dieser Saison viele herausragende schauspielerische Leistungen zu sehen und zu erleben. Trotzdem haben wir uns für 3 Darstellerische Leistungen entschieden, die uns eben ein Stück weit noch mehr beeindruckt und die uns nachhaltig berührt haben.

Nominiert sind einmal eine Sängerin, die durch das Verschmelzen von Musik und Darstellung, das Publikum mit einer zauberhaften Leichtigkeit zum begeisterten Mitmachen animiert. Ein Schauspieler Duo, das durch Natürlichkeit und Intensität besticht, und ein Schauspieler, der mit großer Authentizität und unbändiger Spielfreude, sein Publikum in seine Welten mitnimmt.

Entschieden haben wir uns für jemanden, der fern von Alter oder Norm, dem Publikum das Universum großer Stoffe, durch seine Präsenz, seine spielerische Leidenschaft und seine Freude an der Verwandlung, näher gebracht hat. Sei es als Parzival, dem Junggebliebenen in vollen Kräften Stehenden, dem man sich nicht entziehen kann oder als Merlin, dem man von der ersten Sekunde an vertraut und zu dem man aufschauen mag.

Der STELLA18 für eine herausragende darstellerische Leistung geht an Klaus Huhle für seine herausragenden darstellerischen Leistungen als Parzival in „Parzival“ und und als Merlin in „König Artus“.

Herausragende Produktion für Kinder

  • Von den wilden Frauenmakemake produktionen, Wien 9+

Die vier Nominierungen in der Kategorie „Herausragende Produktion für Kinder“ spiegeln die vielfältige Breite an Themen und Geschichten für Kinder wider, wie sie im vergangenen Jahr auf den Bühnen in Österreich zu sehen waren.

Ein aktuelles gesellschaftsrelevantes Thema wird mit großer Leichtigkeit, Witz und philosophischer Tiefe besprochen, digitale Lebenswelten werden mit beglückendem und überraschendem Ausgang körperlich spürbar, ein mittelhochdeutscher Klassiker zelebriert das Theater als Ort der Illusion und wild-poetische, radikale Sagen sind kaum greifbar, dafür umso stärker fühlbar.

Die heurige Gewinner-Produktion ist komplex und klar zugleich. Sie kennt ihr Publikum und fordert es. Sie ist magisch, mystisch, bildhaft, sinnlich und wirft einen ohne Einstieg mitten ins Geschehen. Ohne Schluss verlässt man zwar den Theatersaal, die Atmosphäre aber wirkt lange nach. Erzählung, Musik, Tanz und Bühnenbild fungieren als sich ergänzende Schichten. Es geschieht um ein Vielfaches mehr, als wir fassen können.

Mit Hochsprache und Dialekt, Alternative-Musik, Jodler, und Kunstlied als ästhetischen Mitteln werden Geschichten vom Volk der Saligen, der Gesellschaft und der Freiheit erzählt.

Der STELLA18 für eine Herausragende Produktion für Kinder geht an „Von den wilden Frauen“, makemake produktionen, Wien.

Herausragende Produktion für Jugendliche

  • MongosFollow the Rabbit in Koproduktion mit Theaterhaus G7, Steiermark/Baden-Württemberg 14+

Eine schlichte unaufgeregte und zugleich berührend fesselnde Coming-of Age-Geschichte rund um eine ungleiche Freundschaft, ein besonders mutiges interaktives Klassenzimmerstück, das sich selbst scheinbar dem Zufall überlässt und dabei alle verstört, ein zeitgenössisches Tanzstück für junges Publikum sinnlich, hochkomplex und perfekt durchchoreografiert, und ein famos gespieltes partizipatives Projekt, das stimmungsvoll einen steinigen Weg zum Erwachsenwerden, nachskizziert.

Diese vier nominierten Produktionen zeigen wie verschieden herausragende Produktionen sein können. Und doch treffen sich alle auf einem gemeinsamen Nenner: Diese besonders beeindruckende Konsequenz, mit der alle vier komponiert sind, berührend, stimmungsvoll klar und authentisch erzählen sie nicht nur Geschichten, sondern fordern das Publikum heraus und regen es an sich mit dem Gesehenen zu beschäftigen.

Der Sieger in dieser Kategorie schafft es ausgehend von einem großartigen und witzigen Text reduziert auf hochklassiges Sprechtheater das Publikum restlos mit viel Empathie in seinen Bann zu ziehen. Es zeigt zwei Jugendliche, die trotz ihres Handicaps zwei ganz normale Jugendliche sind, zwei ganz normale Menschen mit den gleichen Problem und Ängsten wie wir alle: Mongos!

Der STELLA18 in der Kategorie herausragende Produktion für Jugendliche geht an „Mongos“ koproduziert von Follow the Rabbit und dem Theaterhaus G7.

SONDERPREIS DES ASSITEJ VORSTANDES

Christine Nöstlinger

Autorin

Der Sonderpreis des Vorstands der ASSITEJ Austria ist ein Vergabepreis. Der Vorstand der ASSITEJ Austria zeichnet damit die langjährige herausragende kulturpolitische und/oder künstlerische Leistung einer Person, einer Gruppe oder einer Institution auf dem Feld der darstellenden Kunst für junges Publikum aus. 2018 geht der Sonderpreis an Christine Nöstlinger.

Christine Nöstlinger wurde am 13. Oktober 1936 in Wien geboren, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Sie wuchs im Arbeitermilieu des Wiener Bezirks Hernals auf und studierte Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst. 1970 schrieb und illustrierte sie ihr erstes Kinderbuch „Die feuerrote Friederike”. Danach folgten über 150 Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane und Gedichtbände, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden. Sie wurden mehreren Generationen von Lesern und Leserinnen wichtige Wegbegleiter.

Sie durchbrach konsequent sprachliche und thematische Tabus. Ihre Geschichten sind mit großer Empathie und Emanzipationsanspruch und immer aus Sicht der Kinder geschrieben. Protagonisten ihrer Bücher sind oft Außenseiter und Kinder in schwierigen sozialen oder familiären Verhältnissen.

Ihr Werk wurde international mehrfach ausgezeichnet. Sie war 2003 die erste Preisträgerin des ALMA (Astrid Lindgren Memorial Award, der „Nobelpreis der Kinderliteratur“ zusammen mit Maurice Sendak), sie erhielt die Andersen Medaille sowie zahlreiche weitere nationale und internationale Preise.

Eines ihrer bekanntesten Bücher „Konrad oder das Kind aus der Konservendose“ wurde als Film, Theaterstück und Kinderoper auf internationalen Bühnen inszeniert. Aus ihrer enorm produktiven Buchstabenfabrik – wie sie ihre Kunst selbst nannte – kamen aber auch Drehbücher, Hörspiele und weitere Theaterstücke. Daneben arbeitete sie als Kolumnistin für Rundfunk, Zeitungen und Magazine. In Österreich trugen die Hörfunkserien „Dschi-Dschei-Wischer“ und später „Rudi, der Radiohund“ zu ihrer großen Popularität bei. Sie schrieb auch für Erwachsene, u.a. die Autobiografie „Glück ist was für Augenblicke“ und Lyrik im Wiener Dialekt („iba de gaunz oaman leit“).

Sie engagierte sich in Reden, Interviews und auch privat für Menschenrechte, für die Gleichstellung der Frau und gegen ökonomische und soziale Benachteiligung. Von 1997 -1999 war sie Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“.

PROGRAMM IM ÜBERBLICK


DIENSTAG, 17. OKTOBER 2017



MITTWOCH, 18. OKTOBER 2017

DONNERSTAG, 19. OKTOBER 2017


FREITAG, 20. OKTOBER 2017

SAMSTAG, 21. OKTOBER 2017