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STELLA17 in Salzburg, Saalfelden und Tamsweg
17.-21. Oktober 2017, Wettbewerb vom 17.-20. Oktober 2017, Preisverleihung am 21. Oktober im Salzburger Landestheater
Vor mittlerweile zehn Jahren wurde mit dem STELLA-Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum der erste österreichweite Preis für herausragende Leistungen im Bereich von Theater und Tanz für junges Publikum ins Leben gerufen.
Seit dem hat sich viel getan: Gedacht als wichtiger Impuls, um einmal im Jahr auf die Vielfalt und Qualität der österreichischen Theater- und Tanzszene für junges Publikum aufmerksam zu machen, wurde der STELLA über die Jahre hinweg, zum Teil mehrfach, in Wien, Graz, Linz, St. Pölten, Bregenz und Innsbruck verliehen. Jedes Jahr aufs Neue konnten die herausragenden Stücke des vorangegangenen Jahres in den regionalen Theatern vor Ort gezeigt werden, um Kindern und Jugendlichen, Familien, Theaterfans und nicht zuletzt einem internationalen Fachpublikum immer neues, spannendes Theater direkt vor die Haustür zu bringen. Tausende von Zuschauer_innen zeigen uns über die Jahre, wie offenherzig und neugierig dieses Angebot wahrgenommen und gewürdigt wird.
Im Oktober 2017 wird der STELLA erstmals in Salzburg stattfinden. Dabei wird nicht nur die Stadt Salzburg zum Ort des Festivalgeschehens, sondern auch die verschiedenen Regionen des Landes Salzburg. Damit verfolgen wir unser Anliegen, herausragende darstellende Kunst für junges Publikum in alle Regionen Österreichs zu tragen.
So hat sich der STELLA über die Jahre zu einem einzigartigen Event entwickelt, von dem alle profitieren:
Der STELLA ist ein Netz, das wir seit einem Jahrzehnt erfolgreich spannen: zwischen Publikum und Bühne, zwischen Theaterinstitutionen über Bundesländergrenzen hinweg, zwischen Ästhetiken und Inhalten, zwischen Kunst und Vermittlung, zwischen Ost und West, Nord und Süd und 2017 von Salzburg, über Saalfelden, Seekirchen, Tamsweg bis Hallein.
Mit Hilfe unserer Partner vor Ort bringen wir 2017 für fünf Tage acht Produktionen aus ganz Österreich nach Salzburg, die in der Spielzeit 2016/17 von einer nationalen Jury begutachtet und für den STELLA17 nominiert wurden und bieten darüber hinaus ein reichhaltiges Rahmenprogramm u.a. mit Aufführungen der regionalen Salzburger Theaterszene, Diskussions- und Vernetzungsveranstaltungen im ganzen Land.
Das Programmheft zum STELLA17 kann hier angesehen werden.
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Die nominierten Produktionen zeichnen sich alle durch eine hohe visuelle Qualität aus, deren intensive Eindrücke sich auch nach Vorstellungsende noch tief in unsere Netzhaut einbrennen.
Die Bühnenräume im kongenialen Zusammenspiel mit den Kostümen bilden mitunter bewegliche Kunstinstallationen, die unsere Wahrnehmungsgewohnheiten brechen und irritieren, unsere Erwartungen nicht erfüllen, aber uns immer aufs Neue überraschen!
Im ausgezeichneten Stück eröffnen industriell gefertigte Materialien den Schauspielern mannigfaltige Spielmöglichkeiten und dem Publikum unvergessliche poetische Momente.
Der so geschaffene Bildraum etabliert sich als gleichwertiger Partner von Handlung, Schauspielern und Musik und unterstützt gleichzeitig alle anderen.
Nanna Neudeck hat für „Mio, mein Mio“ eine träumerische Bühnen-Ausstattung geschaffen. Ein wilder Garten wandelt sich zum klaustrophobischen Schloss. Während der Reise dazwischen zeigen sich die Weg-Bekanntschaften anhand ihrer Kostüme in ihrer jeweiligen Rolle. Farben, Formen, Muster, Details verbinden sich zu einer überschwänglichen Optik.
In der Kategorie „Herausragende Musik“ konnten uns sehr verschiedene Herangehensweisen überzeugen.
Maja Osojnik hat für „Mio mein Mio“ am Landestheater Niederösterreich eine durchgängig starke und eigenwillige Komposition geschaffen. Patrick Dunst mischt als Musiker-Darsteller bei „Puls“ von DIE HEIDI Melodien in Konversationen. Und Julia Meinx lässt ihre Klang-Arrangements für „Die Geschichte eines Jungen aus Afghanistan“ von ANSICHT aus dem Bühnenbild entstehen.
Die hier nun ausgezeichnete Musik bezwingt sowohl als eigenständiges Werk, als auch im Hinblick auf den Gesamtkontext der Inszenierung. Die Erzählung des Stückes verläuft über Assoziationen, die sich aus der Ton-Ebene ergeben und über den konkreten Inszenierungs-Rahmen hinaus in die wirkliche Wirklichkeit verweisen.
Die Musik von Julia Meinx ist so spärlich subtil wie grandios genau. Die Anbindung an das Bühnenbild ermöglicht das Entstehen diverser disparater Orte nur aus den Tönen heraus.
Theater ist Spiel.
Ja, eh.
Theater ist aber auch Zusammenspiel. Zweites „Ja, eh.“
Aber wir kommen der Sache näher… Zusammenspiel ist ein vielfältig anwendbarer Begriff. Er trifft zum Beispiel auch zu bei einem Monolog, wie dem über die Geschichte eines Jungen aus Afghanistan, wo Alev Irmak mit dem Raum, seinem Klang und Nachhall wunderbar zusammenspielt. In einem Ensemble sollte dieser Begriff selbstverständlich sein, einem Ensemble wie z.B. dem des Theaters der Jugend, aus dem Maresi Riegner in der Produktion „The Miracle Worker“ mit ihrer beeindruckenden Darstellung herausragt.
Letztendlich gehören aber zum Zusammenspiel immer (mindestens) zwei. Der eine spielt den Ball und der andere nimmt ihn an oder auf und gibt ihn wieder zurück, woraufhin ihn der erste wieder annimmt und so weiter…
In „Patricks Trick“ wird das Publikum schon beim Einlass Zeuge von zwei großartigen Spielern. Christoph Steiner und Michael Großschädl kicken für sich, für uns und vor allem zum Spaß und mit einer unglaublichen Spielfreude, die sie die nächste Stunde nicht mehr verlässt. Ihre Energie ist umwerfend, ihre Genauigkeit beeindruckend und ihre Schlagfertigkeit und ihr Schmäh nehmen das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde der Aufführung ein. Dass diesen beiden Schauspielern ein sehr präziser und zurückhaltender Regisseur zur Seite stand, sei hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt, nicht zuletzt, weil es um Zusammenspiel geht.
Der Sonderpreis des Vorstands der ASSITEJ Austria ist ein Vergabepreis:
Der Vorstand der ASSITEJ Austria zeichnet damit die langjährige herausragende kulturpolitische und/oder künstlerische Leistung einer Person, einer Gruppe oder einer Institution auf dem Feld der darstellenden Kunst für junges Publikum aus. 2017 fiel die Wahl auf Marianne Artmann aus Wien.
Geboren und aufgewachsen in Oberösterreich, hat Marianne Artmann Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien studiert und war von 2000 bis 2003 Assistentin des künstlerischen Leiters bei SZENE BUNTE WÄHNE und 2002 auch beim Theaterfestival SCHÄXPIR (OÖ). 2003 wechselte sie an den DSCHUNGEL WIEN, wo sie als Assistentin des künstlerischen Leiters beim Aufbau dieses neuen Theaterhauses für junges Publikum (Eröffnung 2004) mitgewirkt hat. Seit 2006 ist sie dort als Dramaturgin tätig. Neben der Realisierung von Eigen- und Koproduktionen sind ihr die Zusammenarbeit mit der freien Szene, die Kooperation mit anderen Institutionen und die Nachwuchsförderung besondere Anliegen.