stella*22
die
Preisträger*innen
Eine wundervolle STELLA*22 Festivalwoche mit vielen großartigen Stücken und tollen Begegnungen ist vorbei!
Bei einer glanzvollen Gala im Kasino am Schwarzenbergplatz wurden die glücklichen Gewinner*innen gekürt.
Wir gratulieren allen STELLA*22 Preisträger*innen und allen Nominierten Gruppen!
Im Folgenden die Gewinner*innen
Die Preisträger*innen IM ÜBERBLICK
Herausragende Produktion für Kinder
- „Schnaufen„, Mezzanin Theater & TanzCompany Ella, Steiermark 4+
- „Hilfe! aber:… das Knistern, wenn man Wasser in einen Tontopf mit trockener Erde gießt„, Material für die nächste Schicht, Kärnten 6+
- „Zwei Tauben für Aschenputtel“, Junges Theater, Landestheater Linz, Oberösterreich 6+
- „Ich, Ikarus„, Burgtheaterstudio, Wien 9+
Herausragende Produktion für Kinder:
Begründung der STELLA*22 Jury
„Ich, Ikarus“ (Burgtheaterstudio, Wien 9+)
Aus der Mitte heraus in die Extreme. Fliegen, frei sein, untertauchen, lieben, leben.
Das Stück bietet einen spannenden Ansatz, in dem ein mythologisches Thema mit der heutigen Fluchtdebatte verknüpft wird. Die Diversität der Sprachen, die Durchbrechung von Raum und Zeit, die Zweifachbesetzung der Figur – all das macht die Inszenierung modern. Auch ohne Vorkenntnisse der Geschichte gibt es für die Zuschauer*innen genügend Anknüpfungspunkte aus der eigenen Lebenswelt. Bilder werden geschaffen, verstärkt durch eindringliche Musik, die genügend Denk- Empfindungs- und Gestaltungsraum für die Fantasie zulassen.
Herausragende Produktion für Jugendliche
- „Mädchen wie die„, Burgtheaterstudio, Wien 13+
- „Kohlhaas – Moral High Ground„, Follow the Rabbit, Steiermark, 13+
- „Lover`s Disco(urse) „,VRUM Performing Arts Collective, Dschungel Wien & KLIKER Festival, Wien 15+
- „Else (ohne Fräulein)„, Vorarlberger Landestheater, Vorarlberg 13+
Herausragende Produktion für Jugendliche
Begründung der STELLA*22 Jury
„Else (ohne Fräulein)“ (Vorarlberger Landestheater, Vorarlberg 13+)
Mit der Inszenierung von „Else (ohne Fräulein)“ gelingt in außerordentlichem Maße eine packende und mitnehmende Dramatisierung von Schnitzlers Novellenstoff. Die beiden Darstellerinnen bestechen mit ihrem äußerst präzisen Spiel sowie ihrer Bühnenpräsens und nehmen durch diese Nähe das Publikum bei der Hand.
Verantwortung und familiäre Verpflichtung, erwachsende Sexualität und Eigeninteresse – durch die geschickte Doppelung der Figur in Schauspiel und Tanz werden gekonnt die inneren Konflikte dieses Nicht-Fräuleins vermittelt sowie ihre Zerrissenheit aufgezeigt. Doch nicht nur die Spielerinnen, auch Bühne und Kostüm bewegen sich in steter Wandlung, eröffnen unterschiedliche Blickwinkel und Verwandlungsmöglichkeiten.
„Else (ohne Fräulein)“ – diese Geschichte einer jungen Frau nimmt mit, rüttelt auf und bewegt.
Herausragende darstellerische Leistung
- Lisa Rothhardt für ihre darstellerische Leistung in „Iason„, Next Liberty, Steiermark
- Sofia Falzberger, Alduin Gazquez, Kerstin Jost, Adrian Stowasser für ihre darstellerische Leistung als Ensemble in „#schalldicht„, Theater Phönix, Oberösterreich
- Lena Hanetseder, Florentine Konrad, Antonia Orendi, Maria Prettenhofer für ihre darstellerische Leistung als Ensemble in „NAH„, TaO! Theater am Ortweinplatz, Steiermark
- Raphael Kübler für seine darstellerische Leistung in „Eine Weihnachtsgeschichte„, Tiroler Landestheater Innsbruck, Tirol
Herausragende darstellerische Leistung
Begründung der STELLA*22 Jury
Raphael Kübler in „Eine Weihnachtsgeschichte“ (Tiroler Landestheater Innsbruck, Tirol)
In seiner Rolle als Ebenezer Scrooge zeigt er äußerst facettenreich die Wandlung dieser Figur, macht die Angst des prototypisch Geizigen sichtbar und schafft es sogar, für diesen unsympathischen Charakter beim Publikum Mitgefühl zu erregen. Die Bewegungsqualität Raphael Küblers schwingt zwischen körperlicher Skurrilität und alternder Gebrechlichkeit – zudem verleiht er mit seinem Spiel dem nahezu überinszenierten Stoff eine Ernst- und Wahrhaftigkeit, die selten in solch einem Engagement zu sehen sind.
Herausragende Musik
- Steffi Baron-Neuhuber für die Musik in „Über Piratinnen – Geschwestern der See“ Töchter der Kunst & Radical Kitsch Ensemble, Niederösterreich
- Robert Lepenik und das Ensemble für die Musik in „NAH„, TaO! Theater am Ortweinplatz, Steiermark
- Peter Plos und Andreas Grünauer Ensemble für die Musik in „MeinAllesaufderWelt„, Kollektiv kunststoff, Wien
- Gudrun Plaichinger, Raúl Rolón und Yoko Yagiharafür die Musik in „Tempo Tempi„, TOIHAUS Theater, Salzburg
Herausragende Musik
Begründung der STELLA*22 Jury
Gudrun Plaichinger, Raúl Rolón und Yoko Yagihara in „Tempo Tempi“ (Toihaus Theater, Salzburg)
In „Tempo Tempi“ ist die Musik nicht begleitend, sondern Hauptdarstellerin, Thema und Sprache zugleich. Drei fantastische Bühnenkünstler*innen, die musikalisch und schauspielerisch zu begeistern wissen, machen menschliches Temperament als Tempo von Largo bis Presto direkt spürbar. Auf der Bühne entfaltet sich eine Geschichte, die universell verständlich ist. Eine Geschichte, die zeigt, wie sich grundverschiedene Menschen annähern und finden. Eine Geschichte, die uns direkt spüren lässt, wie schräg und falsch es ist, wenn alle nur nebeneinander her wursteln, und wie schnell sich nicht nur die Musik, sondern eben auch das Leben in etwas Wundervolles verwandelt, sobald wir beginnen zu kooperieren und uns zuzuhören.
HERAUSRAGENDE AUSSTATTUNG
- Theater.Nuu: Sarah Gaderer, Laura-Lee Jacobi, Michael Haller für die Ausstattung in „Blub – Eine Reise in die Tiefe„, Theater Nuu – Performance für junges Publikum, Wien
- Sigrid Wurzinger für Bühne & Kostüm in „Die lachende Füchsin“ TOIHAUS Theater, Salzburg
- Thomas Garvie, Oliver Stotz & Wolfgang Pielmeier für Bühne, Video, Licht in „Nachts„, VRUM Performing Arts Collective, Wien
- Vincent Mesnaritsch für die Bühne in „In 80 Tagen um die Welt„, Schauspielhaus Salzburg, Salzburg
Herausragende Ausstattung
Begründung der STELLA*22 Jury
Thomas Garvie, Oliver Stotz und Wolfgang Pielmeier in „Nachts“ (VRUM Performing Arts Collective, SCHÄXPIR Festival, Wien)
Wie sieht sie aus, die Nacht? Einfach.
Vier voneinander unabhängig bewegliche Vorhänge mit jeweils einer Menge schmaler weißer Bänder. Durch Lichtprojektionen wird die Bühne zum Sternenhimmel mit den Sternbildern Festnetztelefon, Fahrrad und Kaffeehäferl. Du fliegst durch Sternenstaub, Vögel schwirren durch den Nachthimmel, Früchte fallen vom Himmel herab, sogar der Mond wird greifbar.Du wanderst durch eine nächtliche Großstadt, um in einem Park voller Glühwürmchen zu landen. Du fährst mit einem Schiff übers Meer und tauchst in dessen Tiefe ab.
Augenpaare, die dich immer beobachten.
Zu guter Letzt löst sich dein Schatten von dir, um ein bedrohliches Eigenleben zu beginnen…
„Die Nacht zeigt ihre Wunder. Du bist allein. Wie wunderbar!“
Spezialpreis der nationalen Jury – Tanz
- “Kalaschnikow – mon amour“,Dschungel Wien, Wien 14+
- “MeinAllesaufderWelt, Kollektiv kunststoff, Wien 16+
- “Jakob im Kleid“, Salzburger Landestheater, Salzburg 10+
Spezialpreis der nationalen Jury: Tanz
Begründung der STELLA*22 Jury
„Jakob im Kleid“ (Salzburger Landestheater, Salzburg 10+)
„Jakob im Kleid“ ist schon im Titel ein starkes Statement. Es regt an, die Freiheit zur Gestaltung der eigenen Persönlichkeit nach innen und außen zu nutzen. Das Stück kommt zu den Menschen und lädt damit unmittelbar zur Auseinandersetzung und zum Diskurs ein. Es greift die gesellschaftliche Debatte der Diversität auf und verbindet die Ambivalenz zwischen Regenbogen-Etikettierung und reaktionärem gesellschaftlichen Klima.
„Jakob im Kleid“ zeigt Tanz auf höchstem Niveau für die Zielgruppe spannend gestaltet.
STELLA*22 der KINDERJURY
STELLA*22 der Kinderjury
„Zwei Tauben für Aschenputtel“ (Landestheater Linz | Junges Theater, Oberösterreich 6+)
Die 6 Kinder im Alter zwischen 8 – 10 Jahren der Kinderjury des Stella 2022 haben sich für die Produktion “2 Tauben für Aschenputtel” vom Landestheater Linz (Regie: Nele Neitzke) als Gewinner Stück entschieden.
Der Inhalt hat ihnen durch die Kombination aus einem traditionellen Märchen mit neuen zeitgemäßen Elementen zugesagt.
STELLA*22 der JugendjURY
STELLA*22 der Jugendjury
„STELLA*22 vergeben von der Jugendjury: “Mädchen wie die“ (Burgtheaterstudio, Wien 13+)
Der Preis der Jugendjury geht an
Mädchen wie die
Regie: MIRA STADLER mit NELE CHRISTOPH, INES MARIA WINKLHOFER, AILA FRANKEN, KATHARINA ROSE, PIA ZIMMERMANN
Wie kann ein einziges Bild das Leben eines jungen Mädchens so drastisch verändern? Scarletts Freunde drehen ihr Rücken zu, sobald ein Nacktfoto von ihr viral geht. Sie wird gemobbt, gehänselt und kann keinen Schultag verbringen, ohne sich blöde Sprüche anhören zu müssen, was alles noch schlimmer macht. Zeitgleich werden die Nacktbilder eines Schulkameraden ebenfalls verschickt, doch der wird dafür gefeiert. Trotz der Umstände wird sie dadurch nur noch stärker und lässt sich nicht unterkriegen. Das Bühnenbild hat im ersten Moment Neugierde erweckt, welche im Laufe des Stückes nur verstärkt wurde. Jedes Mal, wenn wir dachten alles gesehen zu haben, wurde ein neues Kästchen aufgemacht und wir aufs Neue überrascht. Besonders ist uns aufgefallen, wie gut das Ensemble es geschafft hat, durch Sprache Bild und Musik die Jugend anzusprechen. Es wurden viele Wörter und Trends wie TikTok aus unserer Generation übernommen und so gut getroffen, dass es nicht unangenehm oder cringe war. Das Ensemble hat uns sehr beeindruckt. Wir haben gemerkt, wie sehr sich die Schauspielerinnen vertrauen und wie gut sie eingespielt sind. Die schnellen Switches zwischen Rollen wurden authentisch und glaubhaft rübergebracht. Der Preis ging an die Produktion aufgrund der Wichtigkeit des Themas, Chemie zwischen den Darstellerinnen, schauspielerische Leistung und der authentischen Darstellung der Situation. Scarletts Stärke hat uns sehr beeindruckt und inspiriert, an uns selbst zu glauben und zusammenzuhalten.
Jugendjury Stella *22
Irina Plessing, Kolja Luszak, Emma Matic, Lilia Beer, Alma Moschen, Sophie Engelhart, Amelie Renhardt